Unterwegs auf dem Silberpfad
Im historischen Grenzgebiet zwischen der ehemaligen Grafschaft Nassau-Dillenburg und der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt waren am 23.4.2017 15 Wanderer des OHGV -Nordeck unterwegs.
Startpunkt der ca. 10 km langen Wanderstrecke auf dem so genannten „Silberpfad“ war der Hammerweiher bei Steinbrücken im Ditzhölztal, den man wie üblich in privaten Fahrgemeinschaften erreichte. Wanderführer Dieter Sassor konnte der Wandergruppe einige Informationen zur Geschichte und der ehemaligen Funktion des heute als Freizeitanlage genutzten Gewässers geben.
Nach schweißtreibenden Anstieg bis zur Schutzhütte „Eierbank“ erreichten die Wanderer bald die historische Gedenkstätte „Phillipsbuche“ bei Simmersbach. An dieser Stelle betrat am 9. September 1552 Landgraf Phillip der Großmütige wieder den Boden seines Herrschaftsbereiches, nachdem er in den spanischen Niederlanden 5 Jahre in Gefangenschaft hatte zubringen müssen. Die Bevölkerung, die die Rückkehr ihres Landesfürsten mit Jubel begrüßt hatte, pflanzte damals an diesem Ort zur Erinnerung eine Buche. Der ursprüngliche Baum war 400 Jahre alt geworden und wurde schließlich zum Naturdenkmal erklärt. Doch Mitte des 20. Jahrhunderts brach die mächtige Buche trotz Ausfüllen des Stammes mit Zement und Abstützen der Äste zusammen. An ihrer Stelle pflanzte man 1952 einen jungen Baum, den man aus einem Sämling des alten gezogen hatte.
Bei der Fortsetzung der Wanderung suchten die Wanderer auch die Ruinen der ehemaligen Burg „Hessenwalt“ auf dem Heiligen Berg bei Roth auf. Die einst mächtige Burganlage wurde 1327/28 in den kriegerischen Auseinandersetzungen der „Dernbacher Fehde“ durch Nassauer Truppen erobert und zerstört. Außer einigen mächtigen behauenen Fundamentsteinen ist von der Burg nichts mehr übrig geblieben, da die Bewohner der umliegenden Dörfer die Ruine über Jahrhunderte als Steinbruch nutzten und auf diese Weise gründlich „aufräumten“.
Vom Heiligen Berg , dem höchsten Punkt (518 m) der Rundtour, stiegen die Wanderer anschließend ins Schmarbach-Tal ab, wo man die Reste der ehemaligen Grubenanlage „Gottesgabe“ aufsuchte. Hier informierte der Wanderführer über die Entdeckung der bedeutenden Silbererzvorkommen durch zwei Rother Bauern im Jahre 1695, über das Ergebnis der ersten Probeschmelzung, über die Prägung des „Rother Ausbeutetalers“ und über die weitere Entwicklung der Grube, in der bis 1926 neben Silbererz auch Kupfer- und Quecksilbererz gefördert wurde.
Nachdem die Wanderer nach 3 Stunden den Ausgangspunkt ihrer Tour am Hammerweiher wieder erreicht hatten, beendeten sie das schöne Erlebnis des gemeinsamen Wanderns bei einer gemütlichen Einkehr im „Restaurant am Hammerweiher „.(ss)