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Vereinsgeschichte

Hauptsächlich dem Steinperfer Ortsbürger Louis Rein ist es zu verdanken, dass es zur Gründung eines Wandervereins in unserem Dorf im Jahr 1902 gekommen ist.

 

Während seiner Tätigkeit in Marburg kam er in Berührung mit Mitgliedern anderer Wandervereine und deren Gedankengut. Die Freude am Volkstum, am Volkslied und am Volkstanz, das Erlebnis des Wanderns und die Verwurzelung der Menschen in der Heimat muss ihn begeistert haben, dass er daran ging Gleichgesinnte in seinem Heimatort um sich zu versammeln.

 

Die Gründungsversammlung im Jahr 1902 fand in der Gastwirtschaft Reichel statt. Zu den Mitbegründern gehörten weiterhin der Lahrer Friedrich Heil, der Gastwirt  Joh.-Jakob  Reichel, die Ortsbürger Jakob Schmidt, Heinrich Schwarz III, Heinrich Sängerl I, Fritz Reinhardt, Balduin Weiler, Johannes Acker, Gottfried Hintermeier und Friedrich Bernd.

 

Sie wählten als ersten Vorsitzenden Louis Rein. Sein nimmermüder Einsatz und seine herzhafte Freude am Wandern ließ den kleinen „Wanderclub“ schnell zu einem angesehenen und geselligen Verein anwachsen. Noch heute leben in den Erinnerungen einiger weniger Steinperfer Bürger die von Louis Rein organisierten Wanderungen, die sich oftmals über mehrere Tage erstreckten und bis an den Edersee führten. Viele junge Leute kamen hinzu und fühlten sich wohl im Kreis wandernder Freunde.

 

Häufigster Treffpunkt der Wanderfreunde war die in gemeinsamer Arbeit errichtete 1. Schutzhütte auf der „Burg“. Auch hierbei haben wir es wiederum Louis Rein zu verdanken, dass diese in Angriff genommene Arbeit zu einem gelungenen Abschluss geführt wurde. Auf dem von alten Baumbeständen umgebenen Platz versammelte sich von nun an die wandernde Jugend und pflegte bei Gesang und Kartoffelbraten fröhliche Geselligkeit. So konnte im Jahr 1927 eine ansehnliche Zahl von Mitgliedern das 25-jährige Bestehen ihres Vereins, der inzwischen dem Oberhessischen Gebirgsvereins beigetreten war, begehen. Bei strömendem Regen wurde der feierliche Tag mit einem Schwein am Spieß beschlossen.

 

Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges kam die rege Vereinstätigkeit zum Erliegen. Ein großer Teil der Wanderkameraden wurde zum Wehrdienst eingezogen. Auch jetzt war es Louis Rein, der über die Jahre des Krieges hinweg den OHGV Steinperf erhalten und geleitet hat. So ist es nicht verwunderlich, dass mit tiefer Trauer und in großer Dankbarkeit im Jahre 1955 der OHGV Steinperf seinen jahrzehntelangen Vorsitzenden zu Grabe trug.

 

Würdige Nachfolger in den folgenden Jahren waren:

 

Arthur Schmidt,

Wilhelm Bast,

Wolfgang Trautvetter,

Alfred Niederhöfer,

Dieter Becker,

Armin Schultheis,

Lars Ruber,

Jochen Lorenz

 

In den 70-iger Jahren nahm der Verein unter dem neuen 1. Vorsitzenden A. Niederhöfer einen neuen Aufschwung.

 

Das erste große Ereignis war die 70-Jahr-Feier in Verbindung mit der  77. Jahreshauptversammlung des OHGV-Hauptvereins am 10. Und 11. Juni 1972, in dessen Rahmen die Wanderfreunde Arthur Schmidt, Reinhard Theis und Helmut Schwarz für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Dieses Jubiläumsfest wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten.

 

Mitglieder des Zweigvereins Steinperf nahmen an mehr als 40 Deutschen Wandertagen teil.

Er wurden viele Freundschaften mit auswärtigen Wanderfreunden geschlossen.

 

Besonders zu erwähnen ist der Deutsche Wandertag 1975 in Alsfeld wo der OHGV Steinperf in historischen Trachten auftrat.

 

Durch den langjährigen Vorsitzenden A. Niederhöfer wurde 1976 mit dem Bau des neuen Wanderheimes begonnen. Überwiegend durch Eigenleistung und Spenden der Gemeinde, dem Kreis und dem Land Hessen ist das neue Wanderheim gebaut worden.

 

Zu danken hat der OHGV Steinperf hierbei den leider schon verstorbenen Mitgliedern Karl-Heinz Battenfeld, Willi Reichel, Arthur Acker, Emil Moning, Heini Acker, Karl Sänger und Georg Müller für ihren Arbeitseinsatz.

 

In der zweiten Bauphase unter dem neuen Vorsitzenden H. Dieter Becker wurden die sanitären Anlagen gebaut sowie das Obergeschoss ausgebaut. Weiterhin wurde der Außenputz aufgetragen sowie das Fachwerk zum Außenplatz gezimmert. Neben den vorbenannten und weiteren fleißigen Helfern haben sich hierbei Horst Werner Acker, Jürgen Acker, Horst Battenfeld, Walter Biek und Edwin Dittmann hervorgetan. Ihnen allen und weiteren Helfern gilt unser besonderer Dank.

 

Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war 1983 die verbandsoffene Ferienwanderung „Durch die herbstbunten Wälder des hessischen Hinterlandes zwischen Lahn und Dill“. Die Teilnehmer kamen aus mehreren Bundesländern sowie aus Belgien und den Niederlanden.

 

Später wurden mehrere Wanderfahrten in die Österreichischen und Deutschen Alpengebiete durchgeführt. Besonders das Berchtesgadener Land ist auch heute noch fast alljährlich Ziel der Steinperfer Wanderfreunde.

 

Auch 1982 und 1992 war Steinperf wieder mit seinen 80- und 90-Jahr-Feiern Ziel der OHGV Sternwanderungen.

 

Durch den damaligen ersten Vorsitzenden H. Dieter Becker und seinen Vorstandskameraden wurde 1996 das ganze Areal von der Gemeinde erworben und ging damit in das Vereinseigentum über.

 

Im Jahr 2002 war Steinperf das Ziel der OHGV Wandergemeinschaft um das große 100-jährige Vereinsjubiläum am 22. und 23. Juni im Dorfgemeinschaftshaus zu feiern.

In dieser Zeit wurde auch die Bestuhlung im Wanderheim erneuert.

 

Eine Dachsanierung des Hauptgebäudes sowie des Anbaus der Sanitäreinrichtung wurde im Jahr 2010 unter dem Vorsitzenden Armin Schultheis, der im Jahr 2009 Dieter Becker als Vorsitzenden ablöste, umgesetzt.

 

Der im Jahr 2015 zum Vorsitzenden gewählte Lars Ruber hatte im Jahr 2016 die Sanierung der Schlafräume vorangetrieben und mit einigen wenigen Helfern umgesetzt.

Einen ganz besonderen Dank für die Mitwirkung an diesen Arbeiten geht an Harald Abendroth, Horst-Rudi Geib, Jochen Lorenz und allen weiteren Mitwirkenden.

 

Mit besonderem Stolz kann der Verein auf seine Arbeit zurück blicken. All denen die dazu beigetragen haben noch einmal einen besonderen Dank und mögen die nachkommenden Generationen erfolgreich dafür eintreten, dass der OHGV Steinperf noch einmal so lange wie bisher Vereinsgeschichte schreiben kann.