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OHGV auf der Postraub-Tour (24.04.2022)

Die schlechte Wetterprognose mit viel Regen mag manchen Wanderfreund davor abgehalten haben, sich der kleinen Gruppe wetterfester Wanderer anzuschließen, die am Sonntag, dem 24.4.22 die als Premium-Tour ausgezeichnete Wanderroute bei Mornshausen im Salzbödetal unter die Sohlen zu nehmen. Den Ausgangspunkt des Unternehmens, die Gaststätte „Kornhaus“ erreichte man wie üblich in Fahrgemeinschaften.

Durch das Subachtal aufwärts wandernd, erreichten die Wanderfreunde nach einer guten halben Stunde einen im Wald steil aufsteigenden schmalen Hohlweg. Diesen hatten sich vor 200 Jahren 8 verarmte Bauern und Tagelöhner aus Dörfern bei Biedenkopf aus wohldurchdachten, strategischen Gründen als Ort für einen Überfall auf das sogenannte „Geldkärrchen“ erwählt, welches wöchentlich zweimal Post und Steuergelder von Gladenbach nach Gießen transportierte.

Am Ort des Geschehens wusste Wanderführer Dieter Sassor vom Ablauf des erfolgreichen Überfalls zu berichten, auch dass ihr plötzlicher Reichtum und ihre Angeberei den Räubern schließlich zum Verhängnis wurden. Nur 2 der Täter konnten sich durch Flucht ins Ausland der Verfolgung und Bestrafung entziehen. Während einer der 6 Verhafteten durch Suizid sein Leben ließ, wurden seine 5 Kumpane – darunter ein Vater mit seinen beiden Söhnen – in Gießen mit dem Schwert „gerichtet“.

Bei Rodenhausen hatten die Wanderer einen schönen Fernblick auf den Dünsberg und ungefähr die Hälfte der Strecke erwandert. Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter. Nach 2,5 Stunden erreicht man auf stetig leicht ansteigenden Waldwegen den Koppeturm, von dem die Wanderer einen beeindruckenden Fernblick genießen konnten. Mit dem Erreichen der Koppe wurde der höchste gelegene Punkt der Wandertour erreicht. Da von hier aus die Wegführung meist abwärts führte, erreichten die Wanderfreunde bald wieder den Ausgangpunkt ihrer Tour, wo man das Unternehmen im „Kornhaus“ bei Speise und Trank in geselliger Runde ausklingen ließ.(ss)