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Wanderer des OHGV Nordeck im Salzbödetal unterwegs

Ziel der letzten Wanderung des Oberhessischen Gebirgsvereins Nordeck waren das Salzböde- und Lahntal mit den schönen Fachwerkorten Salzböden und Fronhausen. Nach der Anreise mit eigenen Pkw starteten 19 Wanderfreunde unter Führung von Ulrich Schmitz bei idealem Wanderwetter zu einem ca. 10 km langen Rundweg mit dem Ausgangspunkt Salzböden. Vom Parkplatz des Dorfgemeinschaftshauses führte der Weg an zum Teil gut erhaltenen Fachwerkhäusern, am 1614 gefassten Dorfbrunnen und an der im 13. Jahrhundert zunächst als frühgotischen Wehrturm errichteten evangelischen Kirche, die im 16. Jahrhundert um einen Choranbau erweitert wurde, vorbei in die Feldgemarkung.

Auf zumeist naturbelassenen Wegen erreichte die Gruppe den Waldrand, an dem sie den herrlichen Ausblick auf den Altenberg und das Lahntal mit der Burg Staufenberg genoss. Einem schmalen Waldpfad folgend gelangten sie zum Grillplatz der Gemeinde Fronhausen am alten Sportplatz. Im weiteren Verlauf holten sich einige Wanderer auf dem feuchten Untergrund nasse Füße, bevor sie den Ortskern von Fronhausen mit seiner wehrhaften Chorturmkirche, die erstmals 1159 urkundlich erwähnt wurde, erreichten. Auch hier sind einige gut erhaltene Fachwerkhäuser Zeitzeugen der aufstrebenden Großgemeinde im Lahntal. Der Rückweg führte auf einem Teil das Lahnwanderweges zur Schmelzmühle, wo die Wanderer nach mehr als 2 Stunden zu einer Einkehr Rast machten. Gut gestärkt setzten sie die Tour dem Mühlbach zur Salzböde folgend fort. Über einen kleinen, vom Hauptweg abzweigenden Abstecher erreichte die Gruppe eine Anhöhe, von der aus noch einmal ein schöner Ausblick auf das Salzbödetal für die kleine Mühe des Aufstiegs entlohnte. Über die Schönemühle und die Talstraße gelangten die Wanderer, zu denen diesmal viele Mitglieder und Gäste aus Allendorf (Lumda) zählten, zum Ausgangspunkt zurück.“

 




Geopfad Felsenmeer bei Homberg/Ohm

Erdfall, Dynamit und Felsenmeer

 

Da gibt es mehrere Gemeinden in Deutschland, die sich rühmen , ein so genanntes „Felsenmeer“ als touristische und geologisch bemerkenswerte Attraktion dem interessierten Besucher bieten zu können. Warum aber in die Ferne schweifen, wenn ein Felsenmeer fast „vor der Haustür “ liegt ? Dies dachten wohl auch die 29 Wanderer, die sich auf Einladung des OHGV Nordeck am Sonntag, dem 20.März am frühen Nachmittag am Bürgerhaus Nordeck trafen, um mit Wanderführer Dieter Sassor die „Geo-Tour Felsenmeer“ bei Homberg /Ohm zu erwandern.
Nachdem der OHGV -Vorsitzende Wilhelm Schäfer die Gäste und Wanderer begrüßt hatte, begab man sich in Fahrgemeinschaften zum Ausgangspunkt der ca. 7 km langen Wanderung nördlich von Homberg.
Vorbei an der aufgelassen Braunkohlengrube „Gute Hoffnung“ erreichte man durch die so genannte „Kirschenallee“ bald die Stelle eines geologischen Ereignisses, das sich im Jahre 1571 ereignete und noch 75 Jahre später bei Matthäus Merian in seiner berühmten „Topographia hessiae “ Erwähnung fand : ein Erdfall und Erdrutsch begrub nicht nur zahlreiche Bäume , sondern schuf auch einen Taleinschnitt, der auch heute noch deutlich zu sehen ist.
Nach kurzer Strecke konnten die Wanderer auch einen Blick in den größten Basaltsteinbruch Europas mit 3 Abbausohlen und jeweils 25 Meter hohen Abbauwänden werfen. An gleicher Stelle machte der Wanderführer auf eine ehemalige Abbaustelle im Tagebau für Kieselgur aufmerksam. Dieses weiße, feinporige „Bergmehl“ wurde früher für die Herstellung von Sprengstoff benötigt .Wird nämlich das erschütterungsempfindlich Nitroglyzerin mit Kieselgur vermengt, entsteht das stoßunempfindliche Dynamit .

Von der westlichen Hochfläche des „Hohen Berges“ hatten die Wanderer eine wunderbare Aussicht auf Amöneburg, Westerwald und Rothaargebirge. An einer alten Schafstränke vorbeiwandernd, erreichte man schließlich die eindrucksvolle Felsgruppe der „Dicke Steine“.
An diesem Rastplatz mit Grillplatz, Schutzhütte und Springbrunnen überraschte eine Mitwanderin anläßlich ihres Geburtstags die Wandergruppe mit einem höherprozentigem Wärm- und Stärkungstrank ,was natürlich ein kleines Ständchen als Dank zur Folge hatte.


Nach dieser Rast setzte man den Rundwanderweg fort und erreichte nach kurzer Wegstrecke bald das “ Felsenmeer“, ein wild – romantisches Trümmerfeld einer im Tertiär entstandenen Sandsteinbank, die im Laufe der Eiszeiten durch Aus- und Unterspülung zerbrach.

Dem gut ausgeschilderten Wanderweg durch den Buchenwald folgend, kamen die Wanderer im gemächlichen Anstieg schließlich zum Aussichtturm „Flugwache“ auf dem „Hohen Berg“, von dem man noch einmal einen schönen Ausblick auf den Hohen Vogelsberg mit Taufstein und Hoherodskopf genießen konnte.

Vom Aussichtsturm nunmehr meist talwärts absteigend, erreichten die Wandergruppe schließlich wieder den Ausgangspunkt ihrer Wanderung, die mit einem gemütlichen Beisammen-Sein im Gasthaus „Hainmühle“ ihren Ausklang fand. (ss)




Kulturwanderung in Nordeck

Die regnerische und ungemütliche Wetterlage konnte am Sonntag, dem 21.2.16 zahlreiche Mitglieder und Gäste nicht davon abhalten, der Einladung des OHGV Nordeck Folge zu leisten, an einer kultur-historischen Wanderung durch Nordeck teilzunehmen. So konnte Wanderführer Helmut Rein am frühen Nachmittag am Treffpunkt „Bürgerhaus“ mehr als 20 Wanderfreunde begrüßen und mit ihnen einige kulturell
bedeutsame Örtlichkeiten des Allendorfer Stadtteils aufsuchen.
Zunächst suchte man die ehemaligen Schulgebäude unterhalb des Bürgerhauses auf, wo der Wanderführer von der Entstehung und der Geschichte der beiden Gebäude berichtete, wobei auch die ehemalige „alte“ Schule in der Ortsmitte ( 1976 abgerissen) nicht unerwähnt blieb. Erinnerungen einiger Zuhörer an ihre Schulzeit und an die hier gewirkt habenden Lehrkräfte ergänzten die Ausführungen des Wanderführers, der anschließend von der ehemaligen Wasserversorgung des Ortes, den alten Quellen, Brunnen und dem Bau der Wasserleitung anschaulich berichtete.
Ein kurzer Stop auf dem Wege zur Burg Nordeck galt dem so genannten „McCloy“ – Häuschen“ , einem Gebäude, das auf den gleichnamigen US-Hochkommissar in Deutschland Bezug nimmt, der durch seine Unterstützung dafür gesorgt hatte, dass das Landschulheim Burg Nordeck mit dem Gebäude den benötigten Unterrichtsraum für Physik erhielt.
Unterwegs wies Helmut Rein noch auf verschiedene Wohn- und Funktionsgebäude des ehemaligen Landschulheimes hin, das im vergangenen Jahr seinen Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen einstellen musste und jetzt von der „Lebenshilfe“ als betreute Wohngemeinschaft für Jugendliche ohne Unterrichtsangebot weitergeführt wird. Erwähnt wurde, dass das ehemalige Internat und Landschulheim ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Dorf gewesen war und hier viele Frauen des Dorf einen Arbeitsplatz gefunden hatten.
Bei einem längeren Aufenthalt im Hof der Burganlage Nordeck erfuhren die Wanderer Wissenswertes über die ehemaligen Geschlechter und Besitzer der Burg, hörten von den “ Nordecker Revolutionären „, die sich gegen die Unterdrückung der Obrigkeit auflehnten und in Folge dessen das Dorf durch Militär besetzt wurde(1848), erfuhren etwas über die Auswanderung der Nordecker und Winnener Familien nach Amerika in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts sowie den alten Fastnachtsbräuchen , wie sie damals in Nordeck gepflegt wurden.

Nicht unerwähnt blieb auf dem Rundgang auch ein „dunkler Fleck“ in der Geschichte des Dorfes: die Ermordung eines jüdischer Ehepaares gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Nordeck und das fragwürdige Ergebnis des Prozesses in Marburg. In diesem Zusammenhang wurde aber auch das vorbildliche Verhalten des damaligen Bürgermeisters Vogel erwähnt, der sich mit einigen weiteren Bürgern in der „Kristallnacht “ am 9./ 10. November 1938 schützend vor ihre jüdischen Mitbürger stellten, als von Allendorfer Nazis angekündigt worden war, dass in dieser Nacht „etwas passieren“ werde.

Mit einem abschließenden Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Bürgerhaus Nordeck, bei dem in munteren Gesprächen die gewonnenen Eindrücke noch ergänzt und vertieft wurden, endete eine interessante kulturgeschichtliche Wanderung durch das Dorf.(ss)

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